Wie verhalte ich mich richtig im Praktikum?

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Wie verhalte ich mich richtig im Praktikum?

Welche Regeln muss ich beachten? Und wie vermeide ich Fehler? Wie verhalte ich mich richtig im Praktikum? Barbara Ziegler vom Institut für Berufsberatung im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Berufsberaterin gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Vorgesetzten und Kollgen. Interview: Lara Sogorski

Verhaltensregeln im Praktikum: Was darf ich anziehen?

Do im Praktikum: Wie man sich anziehen sollte, hängt stark vom jeweiligen Unternehmen und der Branche ab. Klar, dass in einer Anwaltskanzlei oder einem Steuerbüro andere Regeln herrschen als in einem Baumarkt oder Sportgeschäft. Um einen Fehler im Praktikum zu vermeiden, ist es laut der Berufsberaterin Barbara Ziegler vom Institut für Berufsberatung München klug, schon beim Bewerbungsgespräch zu schauen, wie die Mitarbeiter in der Firma angezogen sind. Weiß man es nicht genau, gelte die Faustregel: lieber ein bisschen besser kleiden als zu leger. In den ersten Tagen im Praktikum könne man sich dann anpassen, wenn man sich zu overdressed fühlt.

Don’t im Praktikum: Bei Frauen ausgeschnittene Tops, rausschauende BH-Träger und bauchfreie Kleidung. Bei Männern Bermudas.

Wie verhalte ich mich im Umgang mit Kollegen?

Do im Praktikum: Wenn man neu ins Unternehmen kommt, sollte man sich zunächst zurückhalten und warten, bis ein Kollege oder der Vorgesetzte einen durch die Abteilungen führt und als neuen Praktikanten vorstellt. Die Zurückhaltung hat einen Grund: Nicht selten gibt es Eifersüchteleien zwischen Abteilungen und Kollegen darüber, wer einen Praktikanten zugeteilt bekommen hat und wer nicht. „Mitarbeiter, die einen Praktikanten als Entlastung zur Seite gestellt bekommen, werden von anderen häufig beneidet. Als Praktikant sollte man nicht vorpreschen, um die Situation unbewusst weiter anzufeuern“, gibt Ziegler einen wichtigen Rat, um einen Fehler im Praktikum zu vermeiden.

Don’t im Praktikum: Als Praktikant sollte man sich niemals an Tratsch und Flurflunk beteiligen oder sich gar auf eine Seite schlagen. „Man hält sich zurück, anstatt über Kollegen zu lästern“, rät Ziegler. Andernfalls könne man sich sehr viel kaputtmachen, besonders wenn darüber später etwas im Praktikumszeugnis erscheint.

Wie und wann ist Eigeninitiative gefragt?

Do im Praktikum: Unternehmen sind in der Regel froh, wenn Praktikanten Ideen einbringen, da sie einen noch unverbauten Blick aufs Thema haben. Als Praktikant muss man sich also nicht verstecken. Ins Thema einarbeiten, Fragen sammeln und in passenden Momenten stellen, beweist Interesse an der Materie. Erstickt ein Kollege offensichtlich in Arbeit, kann man anbieten, Aufgaben zu übernehmen – auch wenn man dafür mal etwas länger bleiben muss. Dazu kann auch eine Kopierarbeit gehören.

Don’t im Praktikum: Die Eigeninitiative sollte nicht in Überaktivität umschlagen, und Praktikanten sollten sich durch übertriebene Hilfsbereitschaft auch nicht bei Kollegen einschleimen. Ziegler kennt viele Beispiele: „Zum Teil kommt es außerdem vor, dass Praktikanten eine gewisse Arroganz an den Tag legen, wenn sie frisch aus dem Studium kommen, im Unternehmen feststellen, dass vieles noch anders läuft, und dann sagen: ‚So wie ihr hier arbeitet, macht man das doch gar nicht mehr. Es geht doch so.‘“

Was tun, wenn nichts zu tun ist?

Do im Praktikum: „Gute Praktikanten suchen sich selbst Aufgaben wie eine Hintergrundrecherche zum Thema, an dem man gerade arbeitet, oder zum Unternehmen allgemein“, sagt Ziegler. Oder man fragt bei Kollegen nach, ob man ihnen Arbeit abnehmen kann.

Don’t im Praktikum: Schlechte Laune verbreiten, indem man ein miesepetriges Gesicht zieht. Mit dem Handy oder am Computer herumspielen, private Telefonate führen. Auch nicht am Kaffeeautomaten herumstehen und andere Mitarbeiter durch Small Talk von ihrer Arbeit abhalten.

Wie verhalte ich mich, wenn mir ein Fehler passiert ist?

Do im Praktikum: Fehler sind ganz normal, sie passieren. Praktikanten dürfen Fehler machen, schließlich sind sie zum Lernen ins Unternehmen gekommen. Einen Fehler, den man bemerkt, sollte man sofort zugeben und transparent machen. Wenn möglich, ist es auch gut zu erklären, wie es dazu gekommen ist.

Don’t im Praktikum: Fehler sollte man nicht unter den Teppich kehren. Außerdem kommt es gar nicht gut an, wenn man als Erklärung vorbringt, ein Kollege habe es einem nicht richtig erklärt.

Und sonst?

Do im Praktikum: Immer pünktlich sein. Auch wenn es mal nur fünf oder zehn Minuten sind, Arbeitgeber schauen laut Barbara Ziegler genau auf ein pünktliches Erscheinen am Arbeitsplatz.

Don’t im Praktikum: Ordentlichkeit spielt eine große Rolle, daher sollte man seinen Schreibtisch am Ende des Tages niemals in Unordnung hinterlassen. „Wie jemand seinen Arbeitsplatz gestaltet und aufräumt, zeigt, wie strukturiert er im (Berufs-)Leben ist“, so Ziegler.

Quelle: http://hochschulanzeiger.faz.net/magazin/praktikum-werksstudium/die-wichtigsten-verhaltensregeln-im-praktikum-13728696.html

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